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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 195

1902 - Karlsruhe : Lang
— 195 — t Heere eingeschlossen und gefangen. Im Jahre 1291 wurde Akkon, die letzte Stadt, welche die Christen noch besaßen, von den Türken erobert. Tie Hauptursache, warum das mit so vielem Blute Erkaufte so schnell wieder verloren ging, ist barin zu suchen, daß die in Palästina ansässig geworbenen Abenblänber die ursprüngliche Begeisterung balb gegen schnöbe Selbstsucht vertauschten, unter sich uneinig würden und zu den Fehlern der abendländischen Menschen auch noch die Gebrechen und Laster der Morgenländer annahmen. Wenn auch, sofern der Besitz der heiligen Stätten in Betracht kommt, die Kreuzzüge erfolglos geblieben sind, so haben sie doch in vieler Hinsicht segensreich sür das Abendland gewirkt. Die Begeisterung der ersten Zeit bewirkte eine Steigerung des religiösen Sinnes, drängte die kriegerische Roheit in gebührende Schranken, hob das Rittertum, regte die Dichtkunst an; der Verkehr in fremden Ländern erweiterte die Kenntnisse und weckte den Sinn für Knnst und wissenschaftliche Forschung. Durch die Kreuzzüge nahm auch der Handel einen besonderen Aufschwung, und damit stand das rasche Ausblühen der westeuropäischen Städte, insbesondere auch der deutschen Reichsstädte, in engem Zusammenhange. Vi. Die Entdeckungen. 1. Die alte Welt. Durch die Kreuzzüge waren die Bewohner des westlichen Europas mit Ländern und Bölkern bekannt geworden, von denen sie bisher nichts gewußt hatten. Obgleich die Heerfahrten in das Jjcorgenland aufhörten, dauerte der Handelsverkehr fort, und alljährlich fuhren unzählige Schiffe der italienischen Handelk-stadte, besonders, Genuas und Benebigs, nach den Seehäfen Kleinasiens und Ägyptens. Damals verbreitete sich im Abenb-lanbe die Nachricht, in Asien bestehe ein großes christliches Reich, das _non erneut Priester, namens Johannes, regiert werbe' und fürsten hofften, an biefem Priesterkönige einen Bnnbesgenosien gegen die Mohammebaner und einen Helfer zur Ausbreitung der christlichen Lehre unter den heibnifchen Völkern Zu sinden. Papst Innocenz Iv. schickte ans diesem Grunde (1246) einen Franziskanermönch nach Asien, der bis in die Mongolei vordrang, jedoch bn* Reich des Priesters Johannes nicht anf-sinben konnte. Im Jahre 1272 reifte der Venetianer Marco Polo nach Alten, gewann bte Gunst des Mongolenfürsten Kublai Khan und Zog mit ihm 26 Jahre herum, besuchte die Mongolei, Armenien, 13*

2. Geschichte des Altertums - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Geschichte der Griechen. Die kchrccke»»- Herrschaft. Tod bc8 Gefifltes. Widerstand regte; und es ist den Spartanern nicht gelungen ihre Herrenstellung auf die Dauer zu behaupten. Athen dagegen nahm im Lause des vierten Jahrhunderts auf kurze Zeit einen neuen Aufschwung. Daneben spielte Theben vorübergehend eine bedeutende Rolle. Aber weder Sparta noch Athen noch Theben vermochte eine beherrschende Macht zu gewinnen. Griechenland blieb zersplittert und uneinig und daher schwach, so daß es den von Norden her drohenden Eroberern, den Macedoniern, keinen genügenden Widerstand leisten konnte und schließlich von ihnen unterworfen wurde. Iii. Die Zeit des Werfalls von Kellas. 404—338. 1. Die Zeit der Vorherrschaft Spartas. § 41. Die dreißig Tyrannen in Athen. Tod des Sokrates. Die dreißig Tyrannen führten in Athen ein äußerst gewalttätiges Regiment. Viele Anhänger der demokratischen Partei wurden hingerichtet, andere mußten in die Verbannung gehen. Aber nur ein Jahr lang blieben sie im Besitze der Macht; dann wurden sie gestürzt, und es traten allmählich wieder einigermaßen friedliche Zustände unter der Bürgerschaft ein. An Parteiungen fehlte es indessen auch seitdem nicht. Und dem Parteihaß fiel auch ein Mann zum Opfer, der sein ganzes Leben hindurch in selbstlosester Weise seinem Volke gedient hatte, der lehrend durch die Straßen Athens geschritten war und mit jedem, der ihn hören wollte, gern ein Gespräch über das, was gut, was gerecht, was fromm ist, begonnen hatte, der damals siebzigjährige Sokrates. Er wurde 399 angeklagt, daß er die Jugend verderbe und einen neuen Götterglauben lehre, und von dem Volksgericht zum Tode verurteilt. Noch aus dem Kerker hätte er mit Hilfe eines Freundes fliehen können; er aber wollte, obwohl er zu Unrecht verurteilt worden war, den Gesetzen des Staates nicht ungehorsam sein, und nachdem er den letzten Tag mit seinen Freunden in Gesprächen über die Unsterblichkeit der Seele verbracht hatte, nahm er den dargereichten Giftbecher, trank ihn aus und starb, eine der größten Gestalten des Altertums. Sein hervorragendster Schüler ist der große Philosoph Platon gewesen. § 42. Der Zug der Zehntausend. Der persische Statthalter von Cvn>» Kleinasien, der Prinz C y r u S, den wir den jüngeren Cyrus zu nennen pflegen, der Verbündete der Spartaner, hatte den ehrgeizigen Plan gefaßt.

3. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. VI

1888 - Berlin : Hertz
Vi Vorrede zur ersten und siebenten Auflage. durchgängige Selbstständigkeit der Darstellung gern verzichtet habe, so war ich dagegen bemüht, die Einheit des Tones und Wesens darunter nirgends leiden zu lassen, besonders aber in der sittlichen, politischen und religiösen Beurtheilung einen sicheren und festen Standpunkt durchweg zu behaupten und mich hierin von den im Einzelnen beachteten Autoritäten nirgends ganz abhängig zu machen. Nicht ohne Ueberwindung großer Bedenken sind die neuesten Zeiten in den Bereich dieser Darstellung ausgenommen worden; folgende Betrachtung hat dabei den Ausschlag gegeben. So wenig der reiferen Jugend, wie dem übrigen Publikum sind die Bewegungen der jüngsten Vergangenheit im Einzelnen fremd; gerade der Zusammenhang der ganzen preußischen Geschichte aber giebt erst einen angemessenen Standpunkt zur Beurtheilung dieser Bewegungen. Die Darstellung dieser Geschichte würde daher für das historische und patriotische Bewußtsein in gewisser Beziehung ohne den nothwendigen Abschluß geblieben sein, wenn nicht das Urtheil der Leser von der früheren Geschichte auf die wichtigen neueren Vorgänge hinüber geleitet worden wäre. Für die Jugend insbesondere schienen mir derartige Andeutungen in dem hier vorliegenden Zusammenhange durchaus zweckmäßig und nützlich, um so mehr, als dieselbe jene Ereignisse anderweitig meist nur aphoristisch und von einseitigen Standpunkten besprechen hört. Möchte das vorliegende Buch, wie es mit warmen patriotischen Gefühlen geschrieben ist, als ein willkommenes Hülfsmittel aufgenommen werden, um die Kenntniß unserer schönen und ruhmwürdigen Geschichte und damit lebendige Begeisterung für König und Vaterland verbreiten zu helfen. Im Oktober 1854. Vorrede zur siebenten Äufiage. Der „Geschichte des preußischen Vaterlandes" ist in der vorliegenden siebenten Auflage ein Ueberblick über die Ereignisse der letzten drei Jahre, dieses wunderbaren Beitrags zu Preußens „Geschichte ohne Gleichen" hinzugefügt worden. Weniger als bei irgend einem Zeitraume der neuesten Geschichte konnte es bei diesem zweifelhaft sein, daß derselbe auch alsbald in eine für die preußische Jugend und für die weitesten Kreise bestimmte Darstellung aufzunehmen sei. Wer möchte in einem preußischen Geschichtsbuche jetzt die Thaten von Düppel und Alfen, wer möchte Podol und Gitschin, Nachod, Trautenau und Königgrätz, wer den Feldzug der Mainarmee missen? Wie sollte man von der glorreichen Regierung König Wilhelm's, vom

4. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 93

1888 - Berlin : Hertz
Joachim Hektor's und Johann von Küstrin's verschiedener Charakter. 93 Fortbestand der Reformation in Brandenburg ohne jede innere Erschütterung blieb. Ganz von innen heraus, durch das Volk selbst, war hier der neue Glaube begründet worden, und durch keine äußeren Umstände konnte er fernerhin gestört oder wankend gemacht werden. Er ist fortan mit Preußens innerem Leben tief verwachsen und ist in vollem Sinne Preußens geistiges Lebensprincip geworden. Aber auch die Milde, welche Joachim Ii. bei der Einführung bewies, die ächt evangelische Schonung und Achtung fremder Glaubensüberzeugung ist ein Erbtheil der preußischen Regenten und des preußischen Volks geblieben, und gerade hierdurch war es unserem Staate vergönnt, später das schönste Beispiel friedlicher Vereinigung verschiedener Con-sessionen unter einem milden und gerechten Scepter zu geben. 13. Kurfürst Joachim H. Hektor und Markgraf Johann von küstrin (1535 —1571). Der beiden Fürsten verschiedenes Wesen. Nachdem wir den Verlauf der Kirchenverbesserung in Brandenburg im Zusammenhange dargestellt haben, müssen wir noch einen Blick auf die sonstigen Regierungshandlungen der beiden Fürsten werfen, welche nach dem letzten Willen Joachim's I. die Marken unter sich getheilt hatten. Die beiden Brüder Joachim Ii. und Johann, welcher letztere als Markgraf der Neumark seinen Sitz in Küstrin nahm und daher auch den Namen Johann von Küstrin führt, waren durchaus verschiedenen Charakters. Joachim offenen, fröhlichen Gemüths, wünschte, daß auch um ihn her Alles glücklich und heiter sei; gutmüthig bis zum Uebermaß, wollte er, so viel von ihm abhing, gern alle Wünsche erfüllen, mit vollen Händen theilte er aus, was er besaß, und wo er nicht geben konnte, ertheilte er wenigstens Versprechen, welche er freilich nicht immer zu erfüllen vermochte. Nicht selten geschah es, daß er mehreren Bittstellern die Anwartschaft auf dasselbe Amt, dasselbe Lehen gab; da es daun nur einer erhalten konnte, suchte er die anderen durch Geld schadlos zu halten. Mit diesem überaus gutmüthigen, wohlwollenden Wesen Joachim's hing es zusammen, daß er in allen Dingen die Versöhnlichkeit und Vermittelung den gewaltsamen Maßregeln vorzog, wiewohl er eines kräftigen Entschlusses durchaus fähig war, wo die Umstände ihn erheischten. Sein Bruder Johauu dagegen war rasch und entschieden in Allem, was er that; weit entfernt von dem milden, vertrauensvollen Sinn Joachim's war er streng, oft abstoßend, und über seinem Schlafgemach standen die bezeichnenden Worte: „Unter Tausenden trau kaum Einem recht, bis du erkennst ihn treu oder schlecht." Während Joachim das üppigste und glanzvollste Leben an seinem Hose einführte und Festlichkeit auf Festlichkeit folgte, ohne daß man oft wußte, woher die Mittel zu solchem Aufwand genommen werden sollten, war Johann sparsam bis zum Geiz und ein abgesagter Feind alles unnützen Glanzes. Als einer seiner Räthe öfter an Wochentagen mit seidenen Strümpfen bei ihm erschien, sagte er ihm ungehalten: „Ich habe auch seideue Strümpfe, aber ich trage sie nur des Souu^ und Festtags." — Trotz solcher Verschiedenheit in Sinnesart und Neigungen trafen beide Brüder doch in dem ernsten Bestreben zusammen, ihre Unterthanen glücklich zu machen, sowie in edler Geradheit, in dem Sinn für strenge Gerechtigkeit,

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 175

1911 - Breslau : Hirt
Der Humanismus und die Entdeckungen. 175 Die Volkssprache wird gering geschtzt, nur im Latein, und zwar nicht dem mittelalterlichen, sondern dem klassischen, glaubt man sich aus-drcken zu drfen. Man redet, schreibt, dichtet lateinisch, man versucht sich im Griechischen. Die neue Kunst des Buchdruckes gibt dem geschriebenen Wort ungeahnte Verbreitung, sie ermglicht, da alle gleichgesinnten Kreise in ganz Europa in Verbindung treten und sich als eine zusammengehrige Gemeinde fhlen, die der alle Auenstehenden erhaben ist. Es entsteht der neue soziale Gegensatz.der Gebildeten und der Ungebildeten. Die humanistische Richtung ging naturgem von Italien aus, wo die Nachwirkungen des alten Rmertums am lebendigsten waren in den noch stehenden Bauwerken des Altertums wie in der verwandten Sprache, wo Stadt und Land an die Taten der heimatlichen Vorfahren gemahnten, und wo vor allem die Nachbarschaft der byzautiuisch-griechischeu Kultur-Welt die Erschlieung der fast verschollenen griechischen Literatur anregte. Da wurden zuerst die alten Klosterbibliotheken durchstbert und mancher verschollene Schatz, Werke des Cicero, Tacitus, Plautus u. ct., wurde gehoben; die lngst bekannten Schriften wurden in Kopien verbreitet. Von den Fhrern der neuen humanistischen Richtung stand der tiefsinnige Dante (12651321), der sich in seiner Gttlichen Komdie" Virgil zum Ge-leitsmann whlte, noch durch seine Vorbildung unter dem Druck der starren mittelalterlichen Wissenschaft; aber er lehrt, da die Mauersteine der Stadt Rom Ehrfurcht gebieten, und da der Platz, auf dem dieselbe stehe, wrdiger sei als alles, was von den Menschen gepriesen und ge-feiert worden sei; das Rmische Reich sei eine Grndung Gottes, und die einzelnen Schicksale desselben seien durch Gottes Einflu und Einwirkung bestimmt worden". Aber der wahre Begrnder des Humanismus, der sich mit glhender Begeisterung von den beengenden Fesseln der Zeitbildung losri, war Francesco Petrarca (13041374). Er wute zuerst aus dem Geiste des Altertums eine Bildungsschule fr die Menschheit, fr edlen Geschmack und gesunde Weltweisheit" zu schaffen. Gefrdert wurde der Humanismus namentlich in Florenz; hier vereinigten die Mediceer einen Kreis von Humanisten um sich, erwarben, gesttzt auf ihre weit-verzweigten Handelsbeziehungen, griechische und lateinische Handschriften und grndeten die erste ffentliche Bibliothek. In Florenz kam es noch im 15. Jahrhundert zu einer Gegenwirkung gegen die neue Richtung. Der Dominikaner Savonarola (14521498), ein Mann von ernstem Gemt und mnchischer Frmmigkeit, abgestoen von der Eitelkeit der Welt, predigte erschtternd gegen die Zgellosigkeit im sittlichen Leben, die eingerissene ppigkeit, die einseitige Pflege des sthetischen Genusses; er ri das Volk mit sich fort, es tat Bue, trug alles, was der weltlichen Eitelkeit dient, zusammen, verbrannte es auf dem Platz vor der Signorie (Rathaus) und versuchte einen theokratisch-republikanischen Staat zu grnden. Aber die Bupredigten konnten das Volk auf die Dauer nicht fesseln, es verlie Savonarola, als er mit der

6. Geschichte des Altertums - S. 8

1889 - Wiesbaden : Kunze
8 Erster Abschnitt. der im Himmel seine Wohnung hat, und drang darauf, daß die Menschen die uranfängliche Reinheit, welche sie vom Himmel erhalten hätten, wieder zu erlangen suchten. Er empfahl gutes Betragen und Gehorsam gegen Eltern und Staat als die Grundsäulen der Tugend und bezeichnete Selbsterkenntnis, treue Pflichterfüllung und Wohlwollen gegen andere Menschen als den Weg zum wahren Glück. Die Lehre des Konfucius ist Staatsreligion und der Kaiser Oberpriester. Dem Volke genügte diese einfache Lehre jedoch auf die Dauer nicht; daher hat seit 58 n. Chr. die Lehre des Buddha (§. 4) aus Indien Eingang gefunden und sich besonders im Süden Chinas und in Tibet verbreitet. Hier führt der Buddhismus, an dessen Spitze der Oberpriester, Dalai-Lama, steht, auch den Namen Lamaismus und wird durch Priester, Bonzen genannt, besonders unter den niederen Volksklassen gepflegt. Die Kultur Chinas hat sich bei der natürlichen Abgeschlossenheit des Landes und der frühzeitigen Absperrung desselben höchst eigentümlich, aber auch seit langer Zeit auf derselben Entwicklungsstufe erhalten. Das chinesische Volk, dessen Sinn stets auf das Praktische und Nützliche gerichtet ist, zeichnet sich durch sein zähes Festhalten an dem Altherkömmlichen, seine Abneigung gegen alles Fremde, sowie durch seinen unbegrenzten Stolz auf seine Überlegenheit aus. China ist ihm noch heute der Mittelpunkt der Erde und berufen, über alle zu herrschen. Der Jugendunterricht beschäftigt, wo er überhaupt erteilt wird, mehr das Gedächtnis als den Verstand. Den Hauptgegenstand desselben bildet die Einprägung der Lehren des Konfucius. Viel Zeit erfordert das Erlernen des Lesens und Schreibens, da die Sprache sich aus einsilbigen Wörtern zusammensetzt und diese nicht durch Buchstaben, sondern durch eine große Zahl von Wortbildern bezeichnet werden. Die Litteratur zeigt Verstand aber keinen Geist; epische Dichtungen fehlen, die Lyrik weist einige zierlich gefetzte Lieder auf, das Drama ist Intriguen-stück. Die Baukunst schafft vielgefchofsige Türme mit ausgeschweiften Dächern, die mit Glöckchen verziert sind. Das bedeutendste Bauwerk dieser Art ist der im 15. Jahrhundert n. Chr. errichtete Porzellanturm in Nanking, der 9 Stufen hat und 66 m hoch ist. Die Malerei strebt nach Naturwahrheit und entwickelt Farbenpracht, ist aber geistlos. Die Frauen nehmen wohl eine geachtete Stellung ein, sie sind aber ohne Bildung und von dem Umgang mit Männern ausgeschlossen. Die Trachten sind von Alters her die gleichen, das dünne Haar ist zum Teil abgeschoren, zum Teil in einen Zopf vereinigt, den selbst die Männer tragen. Um kleine Füße zu bekommen, pressen sie die Frauen von Jugend auf in kurze und enge Schuhe, fodaß die Füße verkrüppeln. Erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ist China dem Verkehr mit Europa geöffnet; aber Christentum und europäische Kultur können in dem chinesischen Volke nur langsam Wurzel schlagen.

7. Geschichte des Altertums - S. 13

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 4, 2. Die Inder: Staatswesen und Kultur. 15 und deshalb mit größter Geduld ertragen werden muß, ist die Einteilung des Volkes in Kasten, durch welche den Eingewanderten die Herrschaft gesichert wurde. Ursprünglich gab es vier Kasten: 1) die Priester (Brahmanen), die als heilig und unverletzlich galten, während das größte Vergehen ihrerseits durch Geld oder Verbannung gesühnt werden konnte. Ihr Geschäft ist strenge Beobachtung der religiösen Pflichten und Gebräuche, Verrichtung des Gottesdienstes, Erklärung der Vedas (s. unten), Übung der Wissenschaften; doch können sie auch die Gewerbe der beiden folgenden Kasten betreiben. 2) Die Krieger (Kschatrijas), mit der Verteidigung des Landes beauftragt; aus ihnen wurden die Könige gewählt. 3) Die Gewerbetreibenden (Vaisjas), Ackerbauer und Handelsleute. 4) Die Sudras, besiegte Ureinwohner, bilden die dienende Klasse; sie sind von dem Lesen der Vedas ausgeschlossen und von den übrigen Kasten verachtet, aber nicht unrein. Durch Verheiratungen aus verschiedenen Kasten sind mehrere verachtete Mischkasten entstanden; am verachtet-sten aber sind die Parias, die dunkelfarbigen Nachkommen der nicht unterworfenen Ureinwohner, deren bloße Berührung den Reinen den größten Nachteil bringt. Indien ist im Altertum nie zu einem einzigen Reiche vereinigt gewesen; es bestanden stets verschiedene Herrschersitze, die oft mit einander in Feindschaft standen. In jedem einzelnen Reiche herrschte die starrste Gliederung, sodaß selbst das kleinste Dorf ein streng abgeschlossenes Ganzes bildete, wobei natürlich kein Gemeinsinn und keine Vaterlandsliebe aufkommen konnte. Buddha. Ein heftiger Kampf entstand, als der Königssohn Gautama, genannt Buddha (d. i. der Erweckte, f 543 v. Chr.), Stifter einer neuen Religion wurde. Er verwarf die Kasteneinteilung, verkündete die Gleichheit aller Menschen, forderte ein tugendhaftes Leben, Barmherzigkeit und Liebe gegen alle Geschöpfe, Selbst-entsagung und Bezähmung der eigenen Gedanken und lehrte, daß die Seele, wenn sie nach ihrer Wanderung und steten Übung in der Tugend den höchsten Grad der Vollkommenheit erreicht habe, in einen Zustand der Befreiung oder Seligkeit, des Nichtseins (Nirwana) eintrete. Von den Priestern seiner Lehre forderte er das Gelübde der Armut und Keuschheit; aber sie sollten sich nicht wie die Brahmanen als Büßer dauernd in die Einsamkeit zurückziehen, sondern unter das Volk treten und feine Lehre verkündigen. Da der Buddhismus ursprünglich keine Götter, überhaupt keine Gottheit lehrte, so wurde Buddha später selbst nebst allem, was er besessen, Gegenstand gött-

8. Von 1789 - 1807 - S. 18

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
18 I. Die französische Revolution 6. Beurteilung der Revolution. a) Wieland. Die ganze Nation wird, indem sie die Aussaat der allgemeinen Glückseligkeit, deren Früchte ihre Nachkommenschaft ernten wird, aufkeimen und gedeihen sieht, die edlen und aufgeklärten Männer segnen, denen sie die größte aller Wohltaten, Freiheit unter vernünftigen Gesetzen, die sie sich selbst gegeben hat, und Sicherheit eines festbegründeten, immer steigenden Wohlstandes, zu danken haben wird.1 (Es ist mir schlechterdings unmöglich, um aller jener wirklichen und erdichteten Greuel willen, deren sich der pariser Pöbel und hier und da einige zur Ungeduld gereizte Bürger und Bauern im Verlauf der letzten zehn Monate schuldig gemacht haben mögen, weniger überzeugt zu sein, daß die Revolution ein notwendiges und heilsames Werk, oder vielmehr das einzige Mittel war,' die Nation zu retten, wiederherzustellen und atler Wahrscheinlichkeit nach glücklicher zu machen, als es noch keine andere jemals gewesen ist.2 b) Goethe. Franzium drängt in diesen verworrenen Tagen, wie ehemals Luthertum es getan, ruhige Bildung zurück.3 Denn wer leugnet es wohl, daß hoch sich das Herz ihm erhoben, 3hm die freiere Brust mit reineren pulsen geschlagen, Hls sich der erste (Blain der neuen Sonne heranhob, Hls man hörte vom Hechte der Menschen, das allen gemein fei, Dort der begeisternden Freiheit und von der löblichen Gleichheit! Schauten nicht alle Völker in jenen drängenden Tagen Nach der Hauptstadt der Welt, die es schon so lange gewesen Und jetzt mehr als je den herrlichen Namen verdiente? Waren nicht jener Männer, der ersten Verkünder der Botschaft, Namen den höchsten gleich, die unter die Sterne gesetzt sind? Wuchs nicht jeglichem Menschen der Mut und der Geist und die Sprache? Und wir waren zuerst als Nachbarn lebhaft entzündet. 6ber der Himmel trübte sich bald. Um den Vorteil der Herrschaft Stritt ein verderbtes Geschlecht, unwürdig, das Gute zu schaffen.4 c) Schiller. Erwartungsvoll sind die Blicke des Philosophen wie des Weltmanns auf den politischen Schauplatz geheftet, wo jetzt, wie man glaubt, das 1 Merkur 1790 Mai). 2 Hierfür 1790 (Juni). 3 Aus den „vier Jahreszeiten" (Weimarer Ausgabe I, S. 354). 4 Hermann und Dorothea. Vi.

9. Das Altertum - S. 14

1907 - Leipzig : Voigtländer
14 Vas Altertum. Die Hrier. § 14. Die Meder und Perser (Karte I). Tnbes65 L Land und Volk. Iran, das Land der Meder und Perser, ist ein von Randgebirgen umschlossenes Hochland zwischen Tigris und Indus, zwischen dem Kaspischen und Indischen Meer. Das Land ist reich an Gegensätzen: öde Steppen wechseln mit wohlbewässerten Tälern, kühle Gebirgsluft mit glühenden Landstürmen. Rm schönsten und fruchtbarsten Landschaften sind die Berglandschaften im Westen,- dort lag nördlich die Landschaft Medien mit der Hauptstadt Lkbatana, südlich Persien mit Pasargadä und Persepolis. Im Osten des Landes wohnten die Parther und Baktrer. volk Rlle Volksstämme Irans zeigten in Sprache, Religion und Sitte die gemeinsame arische Kbkunft. Dualismus 2. Religion und Sitte. Die Religion der Iranier war ein Naturdienst, dem der Bamrer Zarathustra (Zoroaster) eine sittliche Deutung gegeben hatte; sie ist in dem Buche Zendavesta verzeichnet. Den scharfen Gegensätzen des Bodens und Klimas entspricht der Glaube an zwei sich bekämpfende Götterscharen,- die freundlichen Geister beherrscht Grmuzd, der Gott des Lichtes und des Guten, die feindlichen Rhrirnan, der Gott der Finsternis und des Bösen. Der Mensch war verpflichtet, dem Grmuzd zum Sieg zu verhelfen, indem er die Erde fruchtbar und wegsam machte, die Lüge und alles Böse vermied. Gleich Grmuzd wurden die Gestirne, Feuer, Wasser, Winde und Erde mit göttlicher Verehrung bedacht, Gottesdienst doch nicht in Tempeln oder vor Götterbildern, sondern in freier Natur, auf den Gipfeln der Berge. Noch heute finden sich Spuren dieses Gottesdienstes bei den persischen Feueranbetern. Der Priesterstand Magier der Magier stand auch bei den Königen in Ansehen. Sitten Ursprünglich waren die Meder und Perser schlicht, fleißig und mannhaft. Wahrhaftigkeit war ihnen die höchste Tugend, Unreinheit und Lüge jeder Rrt eine Schande. Sie nahmen aber leicht fremde Sitten an und hatten Neigung zum Wohlleben. So kam es, daß die kraftvollen Stämme allmählich erschlafften. 3. Kunst und Wissenschaft. In Kunst und Wissenschaft haben die Meder und Perser nichts Heues geschaffen. Ihre Bauten und Bildwerke glichen denen anderer Völker, besonders denen der Rsstjrer. Rn der Stätte des alten Persepolis sind Reste von Königspalästen erhalten; auch Felsengräber finden sich an mehreren Stellen. medien § 15. Geschichte der lneder. assyrischer Meder standen jahrhundertelang unter der Herrschaft der be- fierrschaft nachftarteri Rssyrer (§ 7, 2 und 3). Dann aber machten sie sich frei und

10. Das Altertum - S. 21

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 18. Land und Volk. § 19. Die Götter der Griechen. 21 b) im Mittelmeere: Kreta, die größte Insel Griechenlands. c) im Ionischen Meere: Korzqra (Korfu) und Ithaka. 4. Das griechische Volk. Die Griechen waren von arischer Abkunft und wohl von Norden her in ihr Land eingewandert. Sie selbst hielten sich für (Eingeborene und nannten ihre Hhnen pelasger (Altvordern); doch ist es zweifelhaft, ob die pelasger die vorfahren der Griechen oder ein schon vor deren Einwanderung in Griechenland ansässiges Volk waren. Die pelasger waren ein friedliches Volk und trieben Ackerbau und Viehzucht. Die Griechen ober, wie sie sich selbst nannten, Hellenen waren von schlanker, schöner Gestalt; sie hatten dunkle Augen und meist dunkles, zuweilen aber auch blondes haar. Ihr Geist war lebhaft und empfänglich für hohes und Edles; aber sie neigten auch zur Leidenschaft, Zu Wankelmut, zu Genuß- und Gewinnsucht. Sie schieden sich in mehrere Stämme: 1. Die Aölier in Nord- und Mittelgriechenland; 2. Die Achäer im Peloponnes; 3. Die Dörier, zumeist in Thessalien am Abhang des Olympus; 4. Die Ionier in Attika und auf der Nordküste des Peloponnes. In der ältesten Zeit waren die Aolier und Achäer die mächtigsten Stämme, in späterer Zeit die Dorier und Ionier. Die zahlreichen Häfen und Inseln des Landes lockten die Griechen zum Seeverkehr mit Kleinasien und anderen Ländern des Mittelmeeres. Die Gliederung in mannigfaltige Landschaften führte zur Bildung vieler Meiner Staaten mit sehr verschiedener Bevölkerung: der Athener ward unternehmend, heiter und nach Neuem begierig, der Spar» taner rauh, schweigsam und beharrlich, der Böotier schwerfällig und von beschränktem Blick, der Arkadier schlicht und genügsam, der Korinther genußsüchtig. Die von Natur geringe, jedoch erhöhbare Fruchtbarkeit der meisten Landschaften spornte die Einwohner zu reger Otigfceit an. Der heitere Himmel, die hellglänzenden Gestirne, die schönen Berge, Täler und Buchten weckten den Schönheitssinn der Bewohner. Das vorkommen von herrlichem Marmor beförderte Baukunst und Bildnerei. § 19. Die Götter der Griechen. von allen heidnischen Völkern des Altertums ersannen sich die Griechen die reichste Götterwelt.
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